FTEM Schweiz (Sport- & Athlet*innenentwicklung)
Das Rahmenkonzept zur Sport- und Athlet*innenentwicklung «FTEM Schweiz» dient als Orientierungsgrundlage in der Schweizer Sportförderung. Erfolgreiche Nationen verfolgen einen systematischen, klaren Rahmenplan – so auch die Schweiz. In der 2022 überarbeiteten Broschüre wurden drei zusätzliche Themen integriert: Wertevermittlung, Talenttransfer und Transfer in weitere Funktionen im Sportsystem. Zudem wurden für alle Schlüsselbereiche spezifische Leitfragen erarbeitet.
Das Rahmenkonzept zur Sport- und Athlet*innenentwicklung «FTEM Schweiz» wird seit 2016 umgesetzt. Die grosse Mehrheit der Verbände und weitere wichtige Partner und Institutionen haben seither ihre Konzepte und Dienstleistungen an FTEM ausgerichtet und ein gemeinsames Verständnis geschaffen. Dieser Erklärfilm fasst die für dich wichtigsten Informationen zusammen.
Hier findest du die neue FTEM-Grafik. Diese deckt neu die gesamte Sportförderung der Schweiz ab – von den inaktiven Personen bis zum Schlüsselbereich Mastery.
Unter «Sportartenspezifische Athlet*innenwege» sind Dokumente pro Sportart zu finden, die den Idealverlauf des Athlet*innenweges gemäss FTEM Schweiz aufzeigen.
Die Abkürzung FTEM steht für die vier Schlüsselbereiche «F» wie «Foundation» (Fundament, Grundlagen, Basis), «T» wie «Talent», «E» wie «Elite» und «M» wie «Mastery» (Weltklasse) und bildet damit den Idealverlauf einer sportlichen Karriere bis hin zur Weltspitze ab. Die Schlüsselbereiche sind in insgesamt zehn unterschiedliche Phasen aufgeteilt, an denen sich die Verantwortlichen orientieren können.
Dank des Rahmenkonzepts «FTEM Schweiz» soll die sportliche Entwicklung von Athlet*innen nachvollziehbar, steuerbar und optimiert werden – im Breiten- sowie im Leistungssport. Das Konzept hilft ausserdem dabei, Potenziale zu erkennen und Schwächen aufzuarbeiten. «FTEM Schweiz» verfolgt folgende Hauptziele:
1. Koordination und Systematik der Sportförderung verbessern
2. Menschen lebenslang im Sport halten
3. Niveau im Leistungssport langfristig steigern
4. Werte, Lebens- und Gesundheitskompetenzen im und durch den Sport fördern
Die Überarbeitung der FTEM-Broschüre und -Grafik zielt primär auf zusätzliche Inhalte im Schlüsselbereich Foundation ab, präzisiert das gemeinsame Verständnis und fördert das Gleichgewicht Breitensport/Leistungssport. Die Ethik-Thematik/Wertevermittlung sowie die Themen Talenttransfer und Transfer in weitere Funktionen wurden ergänzt. Neu bieten zudem Leitfragen in jedem Schlüsselbereich Unterstützung.
Folgende Aufzeichnung liefert detaillierte Informationen zur Thematik.
Damit alle Beteiligten jederzeit Zugriff auf die relevanten Informationen eines sportartenspezifischen Athlet*innenweges nach FTEM haben (u.a. Kaderstruktur/Cards, internationale Wettkämpfe, Trainingsumfänge, Schule/Ausbildung), stellt Swiss Olympic eine einheitliche Zusammenfassung bereit. Aktualisierungen und Anpassungen können laufend vorgenommen werden. Momentan sind nur Athlet*innenwege von Sportarten aufgeschaltet, die eine aktive Nachwuchsförderung betreiben und ein von Swiss Olympic anerkanntes Nachwuchsförderkonzept vorweisen können. Dies berechtigt zum Erhalt von Swiss Olympic Talent Cards in der jeweiligen Sportart.
Die detaillierten Leistungssport-Förderkonzepte sind bei den einzelnen Sportverbänden auf Anfrage erhältlich.
Sportartenspezifische Athlet*innenwege
Was ist Talenttransfer?
Talenttransfer ist die gezielte Integration oder Überführung von aktiven oder ehemaligen (Nachwuchs)Leistungssportler*innen in eine neue Sportart. Talenttransfer ist daher eine ergänzende Komponente im Bereich Talentsichtung/Talententdeckung und für einzelne Sportarten enorm wichtig.
Es gibt unterschiedliche Ansätze im Talenttransfer:
- Transfer bereits erfolgreicher Athlet*innen im Elitealter (FTEM-Schlüsselbereich E)
- Transfer bereits erfolgreicher Nachwuchsathlet*innen (FTEM-Phasen T4/T3, ev. T2; Talentcard Regional und National)
- Suche nach Eigenschaften, die in einer anderen Sportart mehr Erfolg versprechen (z.B. Grösse, Explosivkraft, etc.)
Beispiele von Athlet*innen, die den Wechsel von einer Sportart in eine andere erfolgreich geschafft haben, sind im Download-Bereich zu finden.
Weshalb setzt Swiss Olympic einen Schwerpunkt in diesem Thema?
Was spricht für Talenttransfer?
- Gute Nachwuchsförderung in vielen Sportarten mit übertragbaren Fähigkeiten («transferable skills»
- Vorhandenes Interesse der Sportverbände
- Frühe, eher zufällige Wahl der Sportart
- Erfolgsorientierung der Athlet*innen
- Hohe Dropoutraten in gewissen Sportarten
- Bereits erfolgte personelle und finanzielle Investition (der Athlet*innen sowie der Verbände/Vereine)
Was sind die Herausforderungen beim Talenttransfer?
- Athlet*innen und Trainer*innen setzen sich selten mit dem Thema auseinander
- Soziale Zugehörigkeit der Athlet*innen zu «ihrer» Sportart
- Fehlende Ressourcen (Zeit und Geld)
- Unterschiedliche Vorstellungen über Talenttransferprogramme
Welches Ziel verfolgt Swiss Olympic beim Talenttransfer?
Swiss Olympic will sich dafür einsetzen, dass Talenttransfer in der Schweiz möglichst systematisch erfolgt.
Wie sieht die Biografie der Athlet*innen bei olympischen Sportarten aus?







Welche Sportarten sind in der Schweiz am häufigsten vom Talenttransfer betroffen?

Wie will Swiss Olympic Talenttransfer in der Schweiz fördern?
- Begleitung/Beratung der Verbände u.a. Integration von Talenttransfer-Programmen in die Athletenwege (FTEM).
- Initiieren von Zusammenarbeit resp. gemeinsame Projekte/Programme zwischen Verbänden.
- Sensibilisierung von Athlet*innen, Trainer*innen, Sportwissenschaftler*innen, Eltern
- Unterstützung ausgewählter Pilotprojekte
- Gute Beispiele zugänglich machen
- Weitere Initiativen wie z.B. Testtage mit athletischen, koordinativen und kognitiven Untersuchungen für mögliche Dropout-Kandidaten
Weitere Fördermassnahmen sind in Planung und werden zu gegebener Zeit hier ergänzt.