Klima- und umweltverträglicher Sport erhöhen die Akzeptanz des Sports in der Gesellschaft und sichern den Sporttreibenden den Raum, den sie zur Ausübung ihrer Sportart benötigen.
Für umweltschonenden und nachhaltigen Sport
Sportangebote und Sportveranstaltungen sollen die Umwelt und das Klima nicht unnötig belasten, denn sie sind mitunter die Grundlage für ein erfolgreiches Sporttreiben.
Für unser Spielfeld von morgen
Das Klimakonzept von Swiss Olympic wurde im April 2024 vom Exekutivrat verabschiedet und beinhaltet acht Stossrichtungen mit entsprechenden Konkretisierungen. Damit will Swiss Olympic den Handlungsspielraum auch über die Reduktion der Treibhausgasemissionen hinaus ausschöpfen.
Reporting zu den Massnahmen 2023
Das Reporting zu den Massnahmen zeigt auf, wie weit Swiss Olympic in der Umsetzung der acht Stossrichtungen und deren Konkretisierungen ist. Zudem wird pro Stossrichtung ein Beispiel einer Umsetzung aufgezeigt.
Treibhausgasbilanz
Seit 2021 misst Swiss Olympic jährlich seine Treibhausgasemissionen und weist transparent aus, wo sich die Organisation auf dem Absenkpfad befindet. Denn die Reduktion der Treibhausgasemissionen aus der Geschäftsstelle Swiss Olympic, des halbjährlich stattfindenden Talent Treff Tenero (3T) und der von Swiss Olympic organisierten olympischen Missionen ist eine der acht Stossrichtungen aus dem Klimakonzept.
Swiss Olympic hat zusammen mit den teilnehmenden Mitgliedsverbänden und Partnerorganisationen das Engagement «Sport schützt Umwelt» lanciert. Die Unterzeichnenden verpflichten sich damit zum Umweltschutz im Sport und zur Sichtbarmachung ihrer Massnahmen.
Das Engagement besteht aus sieben Commitments, bei welchen der Sport den grössten Einfluss hat. Sie sollten die Grundlage einer zukunftsorientierten, nachhaltigen Sportförderung bilden.
Die sieben Commitments
1. Wir informieren und motivieren unsere Mitglieder und Sporttreibenden zu umweltbewusstem Sportverhalten und bieten entsprechende Unterstützung.
2. Wir setzen uns für dem Sport zugängliche, vielfältige Naturräume, Naherholungsgebiete und umweltfreundliche Sportanlagen ein. Wir schonen die Umwelt durch rücksichtsvolles Verhalten, angepasste Wegwahl oder durch das Meiden empfindlicher Gebiete beim Sporttreiben. Sportanlagen bauen wir energieeffizient und umweltverträglich nach Nachhaltigkeitsstandards (z.B. Minergie, BREEAM, LEED). Beim Nutzen von Anlagen minimieren wir den Energie- und Ressourcenverbrauch.
3. Wir fördern die positiven Auswirkungen des Sports auf die Umwelt. Insbesondere fördern wir die Biodiversität und Naturräume, wo sie unserem Sport zugänglich sind. Dafür wird die Zusammenarbeit mit weiteren Organisationen angestrebt.
4. Wir ergreifen eigene Massnahmen zum Klimaschutz und reduzieren die Treibhausgasemissionen unserer Verbandsaktivitäten kontinuierlich. Als Organisation verfolgen wir ein Netto-Null-Ziel bis 2050. Wir unterstützen unsere Mitglieder, Vereine und Sporttreibenden in der Reduktion ihres CO2-Fussabdrucks im Sport.
5. Wir beschaffen Materialien, Bekleidung und Sportgeräte nach international anerkannten, nachhaltigen Kriterien (gemäss den Good-Practice Empfehlungen der WöB) und halten unsere Mitglieder dazu an, dasselbe zu tun.
6. Wir führen unsere Veranstaltungen nachhaltig durch. Dafür orientieren wir uns an den Empfehlungen von «saubere veranstaltung». Sportevents ab 300 Personen kommunizieren ihre Massnahmen mit einem EVENTprofil oder vergleichbaren Mitteln.
7. Wir evaluieren unsere Anstrengungen im Umweltschutz regelmässig, kommunizieren diese transparent an die Öffentlichkeit und verbessern uns stetig. Wir beschaffen fehlende Informationen über Sport und Umwelt, wo Wissenslücken bestehen. Wir tauschen uns regelmässig aus und geben unsere Erfahrungen weiter.
Teilnehmende Organisationen
Dem Engagement beitreten
Für einen gesunden und attraktiven Sport braucht es intakte, vielfältige und zugängliche Landschaften und umweltverträgliche Sportanlagen. Durch das Sporttreiben in der Natur werden Sportlerinnen und Sportler für den Natur- und Umweltschutz sensibilisiert und motiviert. Herausforderungen wie der Klimawandel und Biodiversitätsverlust erfordern eine aktive Rolle des Sports. Im und durch den Sport kann umweltverträgliches Handeln gefördert werden. Dieses Potenzial wollen wir nutzen, denn wenn der Sport die Umwelt schützt, gewinnen beide – der Sport und die Umwelt.
Mit einer Unterzeichnung bekennt sich ein Swiss Olympic Mitgliedsverband oder Partnerorganisation zum Engagement und hilft mit, einen gesunden und attraktiven Sport langfristig zu fördern. Das unterschriebene Dokument kann gemeinsam mit dem Logo der Organisation an spiritofsport@swissolympic.ch gesendet werden. Bei Fragen zum Engagement steht das Team Raum & Umwelt von Swiss Olympic zur Verfügung.
Laufende Projekte und Good-Practice Beispiele
Sensibilisierungskampagne SAC
Der Schweizer Alpen Club (SAC) hat eine Sensibilisierungskampagne zum Thema «Wild-Campen» gestartet. Die Kampagne macht auf den Einfluss des Wild-Campen auf die Natur und Landschaft sowie den Konflikt mit der lokalen Bevölkerung aufmerksam und zeigt Handlungsmöglichkeiten auf.
OnCourse®-Programm für nachhaltige Golfanlagen
Die GEO-Zertifizierung ist ein internationaler Standard für nachhaltige Golfanlagen. Zertifizierte Golfanlagen halten hohe Nachhaltigkeitsstandards in den Bereichen Natur, Klima und Gesellschaft ein. Mit dem OnCourse®-Programm unterstützt Swiss Golf seine Mitglieder auf dem Weg zu einer Zertifizierung. Mittlerweile sind 53 Schweizer Golfclubs bei OnCourse® eingeschrieben.
Umweltmodul in der Flugausbildung des SHV
Seit 2020 führt der Schweizerische Hängegleiter-Verband (SHV) ein obligatorisches Modul Umwelt bei der Fluglehrerausbildung und in den Weiterbildungen durch. Dafür hat der Verband eine Schulungsbroschüre zum Thema Hängegleiten und Wildtieren entwickelt.
Der Dachverband geht mit gutem Beispiel voran: Egal, ob es sich um Drucksachen handelt, um die Bekleidung für die Olympioniken oder um Werbebecher von Swiss Olympic – bei sämtlichen Produkten müssen hohe soziale und ökologische Kriterien entlang der gesamten Wertschöpfungskette eingehalten werden. Für die konkrete Umsetzung hat Swiss Olympic entsprechende Richtlinien geschaffen.
Strategie
Swiss Olympic hat mit Fachpersonen eine Strategie zur nachhaltigen Beschaffung entwickelt und diese im Rahmen einer Vernehmlassung breit abgestützt. Wesentlicher Bestandteil der Strategie sind die produktspezifischen Richtlinien.
Im Vorfeld der Olympischen Spiele Beijing 2008 hat Swiss Olympic den Entscheid gefällt, die eigene Beschaffung schrittweise auf Nachhaltigkeit umzustellen und gleichzeitig den Einkauf zu professionalisieren (Effizienz- und Effektivitätssteigerung).
Die Aktivitäten von Swiss Olympic basieren auf der Ethik Charta. Prinzip 5 der Charta besagt: «Das Verhalten untereinander und gegenüber der Natur ist von Respekt geprägt». Diesen Respekt fördert Swiss Olympic im Sport und setzt ihn auch in der eigenen Beschaffung um.
Dabei orientiert sich die nachhaltige Beschaffung an folgenden Verfahrensweisen und Grundsätzen:
- Produktspezifische Richtlinien mit sozialen und ökologischen Standards
- Vernehmlassung durch Stakeholder
- Transparenz
- Übergangsfristen bei langjährigen Partnerschaften
Richtlinien
Weil für jedes Produkt andere Kriterien wichtig sind, hat Swiss Olympic produktspezifische Richtlinien definiert.
Im Sinne der Transparenz und in der Absicht, die eigenen Bemühungen auch anderen Institutionen zur Verfügung zu stellen, finden sich untenstehend alle relevanten Dokumente zum Download. Weitere Informationen sind ausserdem auf der Website «Toolbox Nachhaltige Beschaffung Schweiz» zu finden.
Downloads
Energie ist kostbar, und sie kann knapp werden. Weil die meisten Sporttreibenden in irgendeiner Form auf Energie angewiesen sind, ist das Thema Energiesparen auch für den Schweizer Sport von grosser Bedeutung. Swiss Olympic ruft deshalb alle Sportorganisationen in der Schweiz auf, Energie zu sparen und hat dafür konkrete Empfehlungen erarbeitet. Im Gegenzug fordert der Dachverband des Schweizer Sports, dass Sportinfrastrukturen auch in einer Energiemangellage offengehalten werden und dass Sportvereine und Sportinfrastruktur-Betreibende durch die öffentliche Hand unterstützt werden, sollten die Energiepreise in existenzgefährdendem Mass ansteigen.
Die Planung eines möglichst nachhaltigen Sportanlasses ist eine Herausforderung. Die Website saubere-veranstaltung.ch gibt Tipps zur Planung, Evaluation und Kommunikation nachhaltiger Sportveranstaltungen. Wichtige Hilfsmittel dazu sind die zentralen Empfehlungen und das EVENTprofil.
Zentrale Empfehlungen
Die zentralen Empfehlungen können von Sportveranstalter*innen als Leitfaden für die Planung ihres Anlasses benutzt werden, von Sportsupporter*innen, um ihre Leistungen an Umweltmassnahmen zu knüpfen, und von Bewilligungsbehörden als Hilfe zur Beurteilung der Unterstützungswürdigkeit einer Veranstaltung. Die zentralen Empfehlungen behandeln diverse Themen wie etwa Abfall, Verkehr, Energie, Lebensmittel, Lärm oder Soziales.
EVENTprofil erstellen
Das kostenlose EVENTprofil führt Veranstalter*innen systematisch durch mögliche Aktivitätsfelder sowie Massnahmen und evaluiert das aktuelle Engagement. Ausserdem ermöglicht es, das EVENTprofil einer breiten Öffentlichkeit zu kommunizieren.