Kam­pagne «Are you OK?»

Du trainierst hart für deinen Sport und stehst oft vor Her­aus­forderun­gen, um deine sportlichen Ziele zu er­re­ichen. Dabei er­lebst du Sit­u­a­tio­nen, die sich nicht ein­deutig als «richtig» oder «falsch» einord­nen lassen – das sind Sit­u­a­tio­nen im so­ge­nan­nten Graubere­ich.

Die Aus­sagen von «Are you OK?» 2024 liegen alle im Graubere­ich des Ethik-Kom­pass. Was be­deutet das? Es sind Ver­hal­tensweisen, die vielle­icht nicht di­rekt gegen Regeln ver­stossen, dich aber trotz­dem un­sicher machen oder persönlich stören. Finde es her­aus:

Ist es OK, wenn Coaches wegen einem Fehler Spieler*innen auswech­seln?
Es ist wichtig, den Kon­text der Sit­u­a­tion zu ken­nen. Zum Beispiel ist es OK, wenn die Coaches den Train­ings- und Spielplan deines Teams fes­tle­gen und auf Geschehnisse mit Tak­tik­wech­sel reagieren oder Ver­let­zun­gen vor­beu­gen. Es ist nicht OK, wenn du nach einem er­sten kleinen Fehler di­rekt aus­gewech­selt wirst. Als Sportler*in kannst du dich über die Kri­te­rien und den Auswahl­prozess deiner Coaches in­formieren. Fehler gehören zum Sport, sie sind Teil eines Lern­prozesses und der Kul­tur seines Teams.

Ist es OK, wenn ein Vater der Lauteste am Spielfel­drand ist?
Es ist wichtig, den Kon­text der Sit­u­a­tion zu ken­nen. Zum Beispiel ist es OK, wenn eine Ath­let*in laut­stark vom Um­feld un­terstützt wird. Es ist nicht OK, wenn es die Ath­let*in unter Druck setzt oder die Trainer*in/ Schied­srichter*in in ihrem Job gestört wird. Erin­nere dein Um­feld daran, was du brauchst, um bei Wettkämpfen in Top­form zu sein.

Ist es OK, wenn eine Physio via What­sApp Herzchen schickt?
Es ist wichtig, den Kon­text der Sit­u­a­tion zu ken­nen. Zum Beispiel ist es OK, wenn die Physio sich über einen sportlichen Er­folg mit­freut. Es ist nicht OK, wenn es als auf­dringliche oder zwei­deutige Nachricht versendet wird. Es ist wichtig, dass du mit Ver­trauensper­so­nen wie deinen Kol­leg*innen, Trainer*innen oder El­tern darüber sprichst. Legt im Team fest, was für euch OK ist und was nicht.

Ist es OK, wenn ein Verein nur den Sieg der Jungs postet?
Es ist wichtig, den Kon­text der Sit­u­a­tion zu ken­nen. Zum Beispiel ist es OK, wenn abgemacht ist, dass nur Siege gepostet wer­den – und das Mädels-Team z.B. Zweite wurde. Es ist OK, wenn das Re­sul­tat nicht bis zur ve­r­ant­wortlichen Per­son gekom­men ist. Es ist nicht OK, wenn der Sieg der Mädels ohne Grund nicht gepostet wird, denn ein Verein sollte seine Teams gle­ichmässig fördern. Sucht das Gespräch mit der ve­r­ant­wortlichen Per­son für z.B. So­cial Media im Verein und bi­etet an, die Ergeb­nisse der Spiele und Fotos davon zu schicken.

Ver­traue auf dein Empfinden und frage dich: «Ist das OK für mich oder fühlt es sich nicht richtig an?». Es ist nicht le­icht, über schlechte Er­fahrun­gen zu sprechen, aber oft hilft es, mit einer Ver­trauensper­son darüber zu reden. Mit Gesprächen und durch Re­flek­tieren der Sit­u­a­tion kann häufig eine gemein­same Lösung ge­fun­den wer­den.

Du kannst dich zum Beispiel an fol­gende Per­so­nen in deinem Um­feld wen­den:

  • Fam­i­lie, Gast­fam­i­lie
  • Fre­und*innen, Ar­beit­skol­leg*innen
  • Teamkol­leg*innen, Coaches
  • Sportärzt*innen, Psy­chol­o­gis­che Be­treuer*innen, Sporternährungs­ber­ater*innen, Phys­io­ther­a­peut*innen, Masseur*innen
  • Vere­ins-/Clubleitung
  • Meldestelle von Swiss Sport In­tegrity
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